Lebensmittelsysteme sind sowohl Hauptverursacher des Klimawandels, und für bis zu einem Drittel der globalen Emissionen verantwortlich, als auch akut durch dessen Folgen gefährdet. Steigende globale Temperaturen könnten dazu führen, dass viele unserer täglichen Grundnahrungsmittel, von Kartoffeln bis Kaffee, nicht mehr verfügbar oder unerschwinglich sein werden. 

Supermärkte spüren diese Auswirkungen bereits, können aber der Schlüssel sein, um diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Sie fungieren als Schnittstelle zwischen Millionen von Verbraucher:innen und Tausenden von Lebensmittelherstellern sowie Unternehmen für Konsumgüter. 

Angesichts komplexer Lieferketten, schmaler Gewinnspannen und der hohen Nachfrage nach preiswerten Lebensmitteln ist es für Supermärkte jedoch keine leichte Aufgabe Net Zero voranzutreiben. Dieser Bericht enthält branchenspezifische Vorschläge, um den Fortschritt zu beschleunigen. Diese basieren auf einer Bilanzierung der Net Zero Fortschritte der zehn weltweit umsatzstärksten Supermärkte und Einblicke aus dem gesamten Sektor. 

Zentrale Erkenntnisse:

• Trotz der zunehmenden Festlegung von Klimazielen und der zunehmenden Fokussierung auf nachhaltige Landwirtschaft im vergangenen Jahr besteht nach wie vor eine erhebliche Lücke zwischen den bisherigen Fortschritten des Lebensmittelsektors und dem für die Erreichung von Net Zero erforderlichen Wandel.

• Insbesondere drei miteinander verbundene Herausforderungen bremsen den Sektor aus: 

  1. Reduzierung und Messung der Emissionen aus der industriellen Landwirtschaft und Waldrodung. FDie Lebensmittelproduktion macht den Großteil der Emissionen von Supermärkten aus, aber nur 4 der 10 untersuchten Märkte haben detaillierte Pläne zur Reduzierung der landwirtschaftlichen Emissionen als zentralen Bestandteil ihrer Klimapläne. 8 von 10 haben ehrgeizige Ziele zur Eliminierung von Waldrodung, aber die Umsetzung erweist sich aufgrund von Problemen mit Transparenz und Rückverfolgbarkeit als schwierig.

  2. Zugang zu präzisen Scope 3 Daten. Nur die Hälfte der untersuchten Supermärkte erfasst Emissionen aus der wesentlichsten Kategorie (Eingekaufte Güter und Dienstleistungen). Der beschränkte Zugang zu diesen Daten erschwert die Entscheidungsfindung, das Festlegen von Klimazielen und die Kommunikation von Fortschritten.

  3. Anreize für Net Zero ausgerichtete Einkaufsgewohnheiten. Die Kundennachfrage nach emissionsintensiven Produkten und abfallfördernden Einkaufsgewohnheiten (z. B. Nachfrage nach Vielfalt, makellosen Produkten und ständiger Verfügbarkeit) ist ein Hindernis für das Erreichen von Net Zero. In ihren veröffentlichten Berichten befürworten 2 der 10 bewerteten Supermärkte Richtlinien und Konsumgewohnheiten, um Net Zero zu erreichen.

• Die größten Herausforderungen des Sektors sind gleichzeitig entscheidende Möglichkeiten für eine stärkere Zusammenarbeit. Der Bericht enthält viele Vorschläge, wie einzelne Supermärkte den Weg zu Net Zero beschleunigen können. Diese systemweiten Herausforderungen erfordern jedoch einen einheitlichen Ansatz. Da der Großteil der Emissionen von Supermärkten außerhalb ihrer direkten Kontrolle liegt, ist die Zusammenarbeit mit Lebensmittelnherstellern und Lieferanten die einzige Möglichkeit, sich ein umfassendes Bild von den Lieferketten zu verschaffen und nachhaltige Produktionsmethoden zu etablieren. Auch die vorwettbewerbliche Zusammenarbeit zwischen Supermärkten ist von entscheidender Bedeutung, um die Maßnahmen zu optimieren, gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen und eine starke, kollektive Stimme zu entwickeln, die für die Gestaltung von Richtlinien und Konsumentenentscheidungen erforderlich ist.

Lesen Sie den Bericht, um zu erfahren, wie Supermärkte in sieben Kriterien des robusten Net Zero Plans aufgestellt sind und wie sie die wichtigsten Hindernisse bewältigen können.

Die Kurzfassung ist auf Deutsch und der gesamte Bericht auf Englisch verfügbar.