Unterstützung eines schnellen, gerechten und fairen Kohleausstiegs

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HERAUSFORDERUNG

Wie können Länder mit dem Kohleausstieg beginnen, ohne jemanden zurückzulassen?

Um die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, müssen Kohlekraftwerke fünfmal schneller als bisher geschlossen werden. Diese ernüchternde Zahl unterstreicht die dringende Notwendigkeit schnellen Handelns.

Die Stilllegung und Umnutzung von Kohlekraftwerken ist eine äußerst komplexe Aufgabe. Politische Entscheidungsträger:innen sowie führende Akteure des Energiesektors, einschließlich der Anlagenbetreiber, müssen den Ausstieg aus der Kohle beschleunigen und gleichzeitig die Menschen schützen, die von ihr abhängig sind.

Um dies effektiv umzusetzen, müssen Entscheidungsträger:innen neben den Eigenschaften der Anlagen auch die Energiesicherheit, Umweltauswirkungen und die finanzielle Tragfähigkeit der Umnutzung oder Stilllegung dieser Anlagen berücksichtigen. Darüber hinaus ist es von großer Bedeutung, einen gerechten Übergang („just transition”) von Kohlekraftwerken zu fördern. Diesen Balanceakt richtig hinzubekommen, erfordert zwar beträchtliche Ressourcen und Zeit, ist jedoch unerlässlich.

Da Länder versuchen, ihre Abhängigkeit von der Kohle zu beenden, hat Carbon Trust Rahmenwerke erstellt, die die Grundlagen für einen gerechten Übergang von Kohle zu sauberer Energie schafft.

Gerechter Übergang

Derzeit gibt eskeine allgemein anerkannte Definition für einen gerechten Übergang. Sie wird auch je nach Kontext unterschiedlich angewendet. Beim Carbon Trust orientieren wir uns an der Definition der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Diese beschreibt einen gerechten Übergang als einen Prozess, der eine möglichst faire und inklusive Dekarbonisierung der Wirtschaft gewährleistet. Er legt besonderen Wert auf lokale sozioökonomische Möglichkeiten und menschenwürdige Lebensgrundlagen, während er gleichzeitig Risiken für betroffene Gruppen minimiert. Ein gerechter Übergang erfordert einen inklusiven und transparenten sozialen Dialog, eine solide Governance und die Unterstützung der betroffenen Arbeitnehmer:innen und Gemeinschaften.

LÖSUNG

Die Planung des Ausstiegs aus der Kohle wird durch die Schaffung von zwei Rahmenwerken aufgegliedert

In der ersten Phase des Übergangs sollten Länder ihre Ziele für den Kohleausstieg festlegen. In dieser Phase ist es wichtig, die Rolle der Kohle im Energiesystem der Region zu bewerten, um festzustellen, wie wichtig Kohlekraftwerke für die Aufrechterhaltung der Energiesicherheit sind. Anschließend können wichtige Entscheidungsträger:innen die Versorgungslücken identifizieren, die geschlossen werden müssen. Um Entscheidungsträger:innen dabei zu helfen, Umwelt-, Gesundheits- und Effizienzüberlegungen gegen die Notwendigkeit von Arbeitsplatzsicherheit und Arbeitnehmerrechten in dieser Phase abzuwägen, stützte sich der Carbon Trust auf seine frühere Arbeit.Wir haben deswegen:

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Vertrauen und Orientierung zu geben, damit die Regierungen den Ausstiegsprozess beginnen und einen nachhaltigen, sozial verantwortlichen und umweltverträglichen Kohleausstieg planen können.

In Odisha zum Beispiel ist eine langfristige Kompetenz-, Infrastruktur- und Investitionsplanung erforderlich, um die Beschäftigungs- und Wirtschaftschancen der Energiewende zu verwirklichen.

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Unterstützung von Gesprächen zwischen politischen Entscheidungsträger:innen und wichtigen Akteuren des Energiesektors, die notwendig sind, um sich ein umfassenderes Bild von der Machbarkeit des Kohleausstiegs in einer Region zu machen.

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Schaffung eines Referenzpunkts für den Umfang und das Tempo, in dem Kohlekraftwerke umgenutzt oder stillgelegt werden können, und wie viel neue Kapazitäten für erneuerbare Energien erforderlich sein werden.

Entdecken Sie die beiden Rahmenwerke und Leitlinien in "Unterstützung eines schnellen, gerechten und fairen Kohleausstiegs" 

*Basierend auf Berechnungen des Carbon Trust.

 

Impact

Beschleunigung eines fairen und gerechten Kohleausstiegs

Der Ausstieg aus der Kohle ist ein umfassender Prozess, der sorgfältige Planung, finanzielle Mittel und eine effektive Steuerung von Finanzierungsmechanismen erfordert.

Diese Rahmenwerke können Entscheidungsträger:innen in allen Ländern bei der Planung des Übergangs von Kohle zu sauberer Energie unterstützen. Wenn sie umgesetzt werden, zielen sie darauf ab:

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Vertrauen und Orientierung zu geben, damit die Regierungen den Ausstiegsprozess beginnen und einen nachhaltigen, sozial verantwortlichen und umweltverträglichen Kohleausstieg planen können.

In Odisha zum Beispiel ist eine langfristige Kompetenz-, Infrastruktur- und Investitionsplanung erforderlich, um die Beschäftigungs- und Wirtschaftschancen der Energiewende zu verwirklichen.

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Unterstützung von Gesprächen zwischen politischen Entscheidungsträger:innen und wichtigen Akteuren des Energiesektors, die notwendig sind, um sich ein umfassenderes Bild von der Machbarkeit des Kohleausstiegs in einer Region zu machen.

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Schaffung eines Referenzpunkts für den Umfang und das Tempo, in dem Kohlekraftwerke umgenutzt oder stillgelegt werden können, und wie viel neue Kapazitäten für erneuerbare Energien erforderlich sein werden.

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Beratungen bei Entscheidungen, welche die Energiewende beschleunigen können und Entwicklung von Maßnahmen auf allen Ebenen: Finanzierungs- und Verwaltungsstrukturen, Unterstützung auf Arbeitnehmerebene, die das Risiko des Verlusts der Existenzgrundlage begegnet, und Stärkung der Widerstandsfähigkeit auf Gemeindeebene durch grüne Wirtschaftsentwicklung.

Ein skalierbarer Baustein für den schrittweisen Ausstieg aus der Kohle

Jedes Land wird einen anderen Weg des Übergangs gehen. Eine glaubwürdige, gerechte Energiewende muss unter Berücksichtigung des lokalen Kontextes gestaltet werden. Diese Rahmenwerke wurden mit einem gewissen Maß an Flexibilität entwickelt, so dass Länder, die sich in der Anfangsphase des Kohleausstiegs befinden, diese Rahmenwerke übernehmen und an ihre Bedürfnisse anpassen können.

Im Anschluss an dieses Projekt erhielt Carbon Trust den Auftrag, die Rahmenwerke für die Anwendung in Südafrika, Pakistan und Kasachstan anzupassen.

Wir möchten dem Energy Transition Council für die Unterstützung bei der Entwicklung dieses Projekts danken. Ebenso danken wir unserem Partner Transition Zero für die Bereitstellung eines Großteils der Daten über die Kohleflotte von Odisha, die aus ihrem CAT-Tool (Coal Asset Transition) stammen.