Offshore-Windenergie: Transparent und emissionsarm in die Zukunft

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HERAUSFORDERUNG 

Wie kann die Offshore-Windindustrie zur Energiewende beitragen und gleichzeitig ihre eigenen Emissionen begrenzen? 

Globale Klimaziele erfordern einen massiven Ausbau erneuerbarer Energien. Offshore-Windenergie, eine der kostengünstigsten und saubersten Energiequellen, spielt dabei eine zentrale Rolle. Bis 2050 sollen beeindruckende 2000 GW Offshore-Windenergie installiert werden. Dies erfordert einen jährlichen Zubau von 70-80 GW ab 2030

Schon heute erzeugen Offshore-Windparks Strom mit einer deutlich geringeren CO2e-Bilanz als konventionelle fossile Energieträger. Allerdings sind Offshore-Windparks auf seltene Mineralien, emissionsintensive Materialien und aufwendige Transporte angewiesen, sei es für den Stahl der Fundamente, das Kupfer der Kabel oder den Kraftstoff der Schiffe. Auch wenn die Branche den Weg zu einer Welt mit sauberer Energie ebnet, müssen die emissionsintensiven Aspekte der Windparks angegangen werden.

Um Offshore-Windanlagen umweltfreundlicher zu gestalten, sollten Emissionen standardisiert gemessen, berichtet und reduziert werden. Dies wird gezieltere Maßnahmen ermöglichen und die Industrie widerstandsfähiger machen.

LÖSUNG 

Eine vereinte Stimme für die Branche 

Zusammenarbeit ist der Schlüssel für Veränderung. 2023 haben wir das Sustainability Joint Industry Programme (Sustainability JIP) gestartet, welches 12 Offshore-Windentwickler umfasst und etwa ein Viertel der installierten Windparkkapazität repräsentiert. Ziel des Programms ist es, einen einheitlichen Ansatz zur CO2e-Bilanzierung und die Einbindung der Lieferkette zu ermöglichen. Um CO2e-Transparenz zu schaffen und Faktoren zur Emissionsreduktion zu ermitteln, haben wir:

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Mit Entwicklern zusammengearbeitet, um die Herausforderungen bei der Anwendung von Bilanzierungsstandards und den Bedarf an branchenspezifischen Informationen zu identifizieren. Aufbauend auf den Standards des Greenhouse Gas Protocols haben wir Kriterien für die Grenzen der Bilanzierung, der Emissionsmessungen und Lebenszyklusphasen von Offshore-Windparks entwickelt.

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Definiert, wie hochwertige Emissionsdaten aussehen sollten. Um realistische Datenanforderungen zu gewährleisten, haben wir mit Branchenlieferanten zusammengearbeitet, um zu verstehen, welche Daten sie vorlegen können. Diese Datenanforderungen ermöglichen eine einheitliche Berechnung von Emissionen und den Austausch von CO2e-Bilanzen.

Carbon footprint

Die spezifischen Leitlinien zur gezielten Beratung mit Vertretern der Industrie geteilt. Daraus haben wir Leitlinien für die Ermittlung von CO2e-Bilanzen für Produkte individueller Offshore-Windparks entwickelt. Diese standardisierten Leitlinien erläutern, wie Emissionen in jeder Lebenszyklusphase, von der Materialgewinnung bis zur Stilllegung, berücksichtigt werden.

 

Die Leitlinien zur CO2e-Bilanzierung („Offshore wind industry product carbon footprinting guidance“) stehen allen Interessierten zur Verfügung, die den CO2e-Ausstoß eines Offshore-Windprojekts oder seiner Komponenten messen möchten, einschließlich Lieferanten, Forschende, Beratende und Entwicklern. Mit einem etablierten einheitlichen Ansatz zur Bilanzierung kann die Offshore-Windindustrie einen gemeinsamen Weg zur Reduzierung von Emissionen und der Abhängigkeit von Primärrohstoffen einschlagen. Um branchenweite Maßnahmen voranzutreiben, haben wir:

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Emissionsquellen über den Lebenszyklus eines Offshore-Windparks analysiert. Stahl allein macht beispielsweise 50% der Emissionen aus. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit eines Wechsels zu emissionsärmeren Materialien, saubere Energiequellen und zirkulären Geschäftsmodellen.

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Sektorale Wege für Rohstoffe (z.B. Stahl, Kupfer, Gusseisen) und zugehörige Industrien (z.B. Schifffahrt) untersucht, um Kooperationsmöglichkeiten mit weiteren Industrien aufzuzeigen, die diese Materialien nutzen, um das allgemeine Interesse hervorzuheben.

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Einen Weg zur Emissionsreduktion für Offshore-Wind aufgezeigt. Dieser legt kurzfristige Klimaschutzmaßnahmen in den Bereichen Materialien, Lieferkette, Marktinterventionen, Geschäftsmodellinnovation und maritime Aktivitäten fest.

IMPACT

Durch Kooperation branchenweite Maßnahmen vorantreiben

Unternehmen können gemeinsam mehr erreichen als allein. Indem einige der größten Entwickler der Branche zusammengebracht werden, bietet die Sustainability JIP eine Plattform für gezielten Klimaschutz.

Hier ist die sektorspezifische Leitlinie zur CO2e-Bilanzierung ein entscheidender erster Schritt. Sie erhöht die Transparenz darüber, wie Treibhausgasemissionen berechnet werden sollten, und ermöglicht es Entwicklern, die CO2e-Bilanz ihrer Offshore-Windprojekte besser zu verstehen und ihre Verpflichtungen zur Emissionsreduktion zu erfüllen. Diese Leitlinie, kombiniert mit Maßnahmen zur Emissionsreduktionen, legt die Grundlage, um: 

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Einen branchenweiten akzeptieren Ansatz zu fördern. Die zwölf Sustainability JIP-Partner werden die neue Bilanzierungsmethodik für aktuelle und zukünftige Projekte übernehmen. Dies wird eine Dominoeffekt erzeugen und Lieferanten ermutigen, dem Beispiel zu folgen.

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Emissionstransparenz zu fördern. Durch die Einführung einer einheitlichen Bilanzierungsmethodik und Terminologie wird die Branche Investoren Einblicke in die erwarteten Emissionen von Offshore-Windprojekten bieten und zukünftige Berichtspflichten erfüllen.

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Klimaschutzmaßnahmen zu quantifizieren. Mit einer detaillierten CO2e-Bilanz für Produkte können Entwickler die Emissionsauswirkungen ihrer Design- oder Planungsentscheidungen nachvollziehen, Hotspots identifizieren und Möglichkeiten zur Reduktion suchen.

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Emissionen von der installierten Kapazität zu entkoppeln. Der Aktionsplan zur Emissionsreduktionen bietet eine Übersicht zur Einführung emissionsarmer Prozesse und die Wiederverwendung von Materialien, und betont die Notwendigkeit einer branchenübergreifenden Zusammenarbeit zwischen Entwicklern, Regierungen, Regulierungsbehörden, Lieferanten und Finanzinstituten.