Klimaschutzmaßnahmen entlang der Lieferkette fördern mit VELUX

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HERAUSFORDERUNG

Wie können Hersteller ihre Zulieferer zum Klimaschutz motivieren? 

Die Klimabilanz eines Unternehmens umfasst weit mehr als den eigenen Standort. 70-90% der Emissionen entfallen auf die Lieferkette und liegen außerhalb der direkten Kontrolle des Unternehmens. Trotz der Komplexität bei Messung und Management dieser indirekten Emissionen gilt meistens: 20% der Zulieferer sind für 80% der Emissionen in der Lieferkette verantwortlich und durch gezielte Zusammenarbeit lassen sich die Emissionen wirksam senken.

Als Fachunternehmen für Dachfenster sah VELUX die Notwendigkeit, nachhaltige Häuser zu schaffen. Der dänische Hersteller hat Nachhaltigkeit als Kernbestandteil der Unternehmensstrategie verankert und Scope 1 und 2 Emissionen drastisch reduziert. Um VELUXs kurzfristiges Science-Based Target zu erreichen, reagiert der Hersteller auf seine Lieferkettenemissionen mit speziellen Programmen zur Einbindung der Zulieferer.1

Das Unternehmen wollte verstehen, wie sich eingekaufte Materialien auf die gesamte Klimabilanz auswirken. VELUX wollte dieses Wissen nutzen, um mit seinen Zulieferern auf einer tieferen Ebene zusammenzuarbeiten. Außerdem erkannte das Unternehmen, dass es als Großkunde seinen Zulieferern bei der Berechnung ihrer Emissionen helfen könnte.

Scope 3 emissions

Der Begriff „Scope 3" wird im Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol) definiert. Das GHG Protocol enthält die weltweit am häufigsten verwendeten Bilanzierungsstandards für Treibhausgase, die Organisationen und Regierungen verwenden, um ihre Emissionen zu verstehen, zu quantifizieren und zu verwalten. Es kategorisiert Emissionen in drei Bereiche: 

  • Scope 1: Direkte Emissionen, die Ihr Unternehmen kontrolliert. 
  • Scope 2: Indirekte Emissionen durch den Kauf und die Nutzung von Strom, Wärme oder Wasserdampf. 
  • Scope 3: Alle anderen indirekten Emissionen, über die Sie keine direkte Kontrolle haben. Diese umfassen 15 verschiedene Kategorien, darunter Eingekaufte Güter und Dienstleistungen, Geschäftsreisen, Abfall, vermietete oder verleaste Sachanlagen, Transport und Verteilung, Nutzung und Entsorgung von Produkten sowie Investitionen.
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LÖSUNG

Fokus auf die wichtigsten Materialien und Zulieferern

VELUX arbeitet seit 2017 mit Carbon Trust zusammen, um Klimaschutzmaßnahmen im Unternehmen voranzutreiben. Da die meisten Emissionen in der Lieferkette entstehen, ist das Unternehmen bestrebt, mit seinen Zulieferern eng zusammenzuarbeiten, um präzisere Scope 3 Daten zu erhalten und wirkungsvolle Reduktionen in der gesamten Lieferkette zu erreichen. Zur Unterstützung von VELUXs Programm zur Einbindung von Zulieferern haben wir:

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Die CO2e-Bilanz der gesamten Wertschöpfungskette gemessen. Es zeigte sich, dass 98,5% der Klimabilanz auf Scope 3 Emissionen zurückzuführen sind. Davon entfallen 57% auf Materialien, die in die Produktion gehen – ein wichtiger Schwerpunkt zur Emissionsreduktion.

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Die eingekauften Hauptmaterialien und -komponenten des Unternehmens bewertet, um die entsprechenden Zulieferer und Materialien zu ermitteln, auf die sich VELUX fokussieren sollte.

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Einen Leitfaden erstellt, der VELUX die Einbindung von Zulieferern im Rahmen von CDP ermöglicht. Er enthält eine Beschreibung der Datenansprüche, eine Anleitung zur Datengewinnung und Best-Practice-Beispiele. Außerdem wird hervorgehoben, welche Daten nicht den Standards des Greenhouse Gas Protocol und der Science Based Targets Initiative entsprechen.

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Workshops mit den Zulieferern von VELUX durchgeführt. In der ersten Phase der Einbindung haben wir VELUX dabei geholfen, die Kapazitäten der Zulieferer auszubauen sowie die Erwartungen in Bezug auf die Datenberichterstattung und dessen kontinuierliche Verbesserung festzulegen. 

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VELUX fortlaufend dabei unterstützt, die Qualität des Scope 3 Fußabdrucks und die daraus gewonnenen Erkenntnisse zu stärken. Der dänische Hersteller kann nun seine Fortschritte jährlich messen und auswerten.

IMPACT

Ein Sprungbrett für nachhaltige Beschaffung 

VELUX ist es gelungen, Nachhaltigkeit in der Lieferkette zu verankern, indem Zeit und Ressourcen in die Zusammenarbeit mit Zulieferern investiert wurden.  In den letzten drei Jahren ist die Beteiligung der Zulieferer am CDP kontinuierlich gestiegen. Darüber hinaus konnte VELUX seinen Zulieferern den Prozessstart zur Datenerfassung erleichtern, die im Einklang mit den Anforderungen des Unternehmens steht.

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Nach den Workshops und der Veröffentlichung des Leitfadens stieg die Beteiligung der Zulieferer von Velux am CDP stieg auf 87%. Dadurch erhält VELUX mehr primäre Daten und ein genaueres Bild seines Fußabdrucks.

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Durch die Analyse des CO2e-Fußabdrucks kann VELUX seine Ressourcen auf Bereiche konzentrieren, in denen der größte Mehrwert erzielt werden kann, wie etwa die Verbesserung der Leistungsstandards der Zulieferer und die Erforschung neuer Produktdesigns und innovativer Geschäftsmodelle.

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Eine engere Beziehung zu den Zulieferern, die in erster Linie für die Emissionen in der Lieferkette von VELUX verantwortlich sind. Dies schafft eine solide Grundlage für Vertrauen und Zusammenarbeit bei der Überwindung von Hindernissen auf dem Weg zu Net Zero.

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Die Unterstützung der Zulieferer beim Aufbau ihrer eigenen Kapazitäten ist für alle Beteiligten von Vorteil und führt zu einem Multiplikatoreffekt positiver Veränderungen. Die Zulieferer werden wettbewerbsfähiger und widerstandsfähiger.

 

 


1 VELUX verpflichtet sich, seine Scope 3 Emissionen bis 2030, verglichen mit 2020, zu halbieren. Dieses Ziel steht im Einklang mit dem, was die Wissenschaft als notwendig erachtet, um die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen.