CSRD-Bereitschaft: Darauf müssen Sie achten
Die ESG-Berichterstattung ist herausfordernd, aber einige Maßnahmen können die die CSRD-Berichterstattung erleichtern. Hier sind die Lehren, die Unternehmen aus der Erfahrung von Mitbewerbern ziehen können, deren Berichte im Januar 2025 fällig werden. Richtig angegangen, kann CSRD als wertvolles Instrument für die Stärkung von Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit fungieren.
1. Interne Koordination
Die Richtlinie fördert eine enge funktionsübergreifende Koordination zwischen Finanz-, Beschaffungs-, Betriebs-, Personal- und Nachhaltigkeitsabteilungen. Die Abstimmung zwischen diesen Abteilungen kann sich in der Praxis als schwierig erweisen, insbesondere wenn widersprüchliche Prioritäten und Datenverwaltungsprozesse geht. Gleichzeitig müssen Laien lernen, ESG-Themen aus strategischer Perspektive zu betrachten.
Dafür muss das Unternehmen seine Kompetenzlücke im Bereich Nachhaltigkeit auch außerhalb des Nachhaltigkeitsteams schließen.
"Die CSRD-Berichterstattung erfordert die Unterstützung von Mitarbeiter:innen außerhalb meines Nachhaltigkeitsteams. Wir versuchen, mehr Mitarbeiter:innen zu schulen und das Verständnis für die Richtlinie im gesamten Unternehmen zu verbessern. Das war sehr zeitaufwändig." — Niederländisches Einzelhandelsunternehmen
CSRD erfordert einheitliches und vernetztes Denken. Um eine solide interne Grundlage für die Berichterstattung zu schaffen, sind folgende Hinweise zu beachten:
- Bilden Sie ein funktionsübergreifendes Team als interne CSRD-Taskforce und bestimmen Sie, wer daran beteiligt sein sollte.
- Legen Sie die Grundlagen, einschließlich Zeitplänen, wichtige Meilensteine, Zuständigkeiten, Meetings und Kommunikationskanäle. Dies verhindert Missverständnisse und ermöglicht den Überblick auf höchster Ebene zu behalten.
- Sensibilisieren Sie die Geschäftsleitung und Ihre Mitarbeiter:innen für CSRD, indem Sie die erforderlichen Angaben in Leistungsindikatoren integrieren und die Datenerfassung in den Arbeitsalltag einbinden.
- Schulen Sie Ihre Mitarbeiter:innen zu Nachhaltigkeitsthemen und CSRD-Anforderungen, zum Verständnis der benötigt Daten, um das Verfahren langfristig effizient zu gestalten. Dies fördert nicht nur die interne Akzeptanz des Verfahrens, sondern stärkt auch das Verantwortungsbewusstsein für bessere Ergebnisse und die Festlegung gemeinsamer Ziele.
- Standardisieren Sie das Datenmanagement und brechen Sie Silos auf, indem Sie die wichtigsten Kennzahlen und Tools für die CSRD-Datenerfassung festlegen.
2. Datenerfassung
CSRD zielt auf die unternehmensübergreifende Bereitstellung hochwertiger Nachhaltigkeitsdaten ab. Die Anforderungen können daher umfangreich erscheinen. Der vorgeschriebene Detaillierungsgrad, besonders beim Klimastandard, betrifft auch Ihre Zulieferer und liefert wertvolle Erkenntnisse zur Optimierung von Betriebs- und Nachhaltigkeitsstrategien sowie zur Stärkung der Zuliefererbeziehungen.
Um diese Erkenntnisse zu gewinnen, muss Ihr Unternehmen die indirekten Emissionen innerhalb seiner Wertschöpfungskette näher betrachten. Unsere aktuellen Untersuchungen Unsere aktuellen Untersuchungen haben ergeben, dass Inkonsistenz bei der Klimabilanzierungen und der Mangel an vergleichbaren Emissionsdaten in Lieferketten eine große Herausforderung darstellen. Mit einer engagierten internen Taskforce wird dieser Zeitaufwand jedoch langfristig zur Verbesserung Ihrer Nachhaltigkeits- und Betriebsstrategien beitragen.
"Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) ist ein datenbasiertes Verfahren. Das Problem ist, dass derzeit nur ein begrenzter Datenaustausch mit unseren Zulieferern und zwischen Industriepartnern stattfindet. Diese Art der Zusammenarbeit muss von einem unabhängigen Dritten geleitet werden." — Niederländisches Einzelhandelsunternehmen
Hinweise zur effektiven Verwaltung großer Datenmengen:
- Bestimmen Sie, welche Daten nach den CSRD-Vorgaben zulässig sind und welche Daten bereits vorliegen. CSRD fordert Transparenz über Prozesse, Annahmen und verbesserungswürdige Bereiche, und nicht perfekte Daten.
- Kategorisieren Sie die Daten, indem Sie Ihre Wertschöpfungskette visualisieren und sich dabei auf wesentliche Komponenten konzentrieren. Ermitteln Sie zunächst die Bereiche, für die Ihnen solide Daten vorliegen, und gehen Sie erst dann Bereiche an, in denen Daten fehlen.
- Führen Sie eine Bewertung der doppelten Wesentlichkeit durch. So können Sie Nachhaltigkeitsthemen mit finanzieller oder auswirkungsbezogener Wesentlichkeit priorisieren und nicht-materielle Ausschlüsse rechtfertigen.
- Identifizieren Sie interne und externe Stakeholder und Ansprechpersonen, um Datenlücken zu erfassen und zu schließen. Besprechen Sie CSRD mit Zulieferern und Partnern, um sicherzustellen, dass die erforderlichen Daten und der Detaillierungsgrad für alle verständlich sind. Die Aufnahme von Datenklauseln in Ihre Verträge mit Zulieferern kann hierbei als nützlicher Ausgangspunkt dienen.
- Entlasten Sie Ihre Mitarbeiter:innen durch eine schrittweise Datenerfassung, indem Sie zunächst qualitativ hochwertige Daten zu Hauptaktivitäten sammeln oder im ersten Jahr einzelne Berichte für jede Geschäftseinheit anstelle eines globalen Berichts erstellen.
3. Angleichung an andere Richtlinien und ein Net Zero Transitionsplan
Nachhaltigkeitsberichte sind an sich nichts Neues aufgrund steigender Erwartungen von Investor:innen und Aktionär:innen, aber CSRD zielt darauf ab, Nachhaltigkeitsberichterstattung unternehmensübergreifend einheitlicher zu gestalten. Ihr Unternehmen hat daher vielleicht schon vorher berichterstattet, etwa gemäß der Global Reporting Initiative (GRI), der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) oder dem Sustainability Accounting Standards Board (SASB), und kann die entsprechenden Angaben mit diesen bestehenden Rahmenwerken abgleichen.
Um die Zuverlässigkeit der Angaben zu verbessern und sicherzustellen, dass Vergleiche gezogen werden können, schreibt die neue EU-Richtlinie die Anpassung an die Europäischen Berichtsstandards (European Sustainability Reporting Standards, ESRS) vor. Die Herausforderung für Ihre interne CSRD-Taskforce besteht nun darin, all diese Daten aus bestehenden Rahmenwerken zusammenzutragen und die Methoden und Grenzen der Berichterstattung gegebenenfalls zu aktualisieren.
Der Unterschied zwischen der CSRD und anderen Rahmenwerken liegt in ihrer Zukunftsorientierung. Ihr Unternehmen muss künftige Leistungs- und Transitionssrisiken für die nächsten fünf bis zehn Jahren und darüber hinaus berücksichtigen. Die Richtlinie fordert Unternehmen, im Rahmen des Übergangs zu einer nachhaltigen Wirtschaft und Emissionsreduktionsziele zur 1,5-Grad-Grenze, Klimaschutz Transitionsspläne vorzulegen, die darlegen, wie sie sich gegen potenzielle Risiken wappnen.